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Klinische Umweltmedizin
Unser immunologisches und hormonelles Gleichgewicht kann durch Umwelteinflüsse jeglicher Art ins Wanken geraten. Wirken ein oder mehrere Stressoren dauerhaft auf den Menschen ein, kann er sein physiologisches Gleichgewicht oft nicht mehr selbstständig erhalten und wird krank. Welche Art der Erkrankung sich ausprägt, hängt von der genetischen Ausstattung und der Art, sowie der Dauer der Umweltbelastung ab.
Umweltmedizinische Sprechstunde
Die klinische Umweltmedizin befasst sich mit dauerhaft, meist unterschwellig, auf den Menschen einwirkenden Umweltstressoren (chemisch-toxischer, physikalischer, biologischer, aber auch psychosozialer Herkunft) die in der Summe nicht nur zu den typischen umweltbedingten Multisystemerkrankungen wie MCS (Multiple Chemical Sensitivity ), CFS (Chronic Fatigue Syndrome) und Fibromyalgie führen können, sondern auch zu chronischen Volkskrankheiten wie Diabetes, kardiovaskuläre oder neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer. besondere Rolle spielt in der klinischen Umweltmedizin die individuelle Vulnerabilität (Verwundbarkeit), die maßgeblich von der Entgiftungsleistung der Leber bestimmt wird und (genetisch bedingt) beeinträchtigt sein kann.
Hinter dem gleichen Symptom können sich unterschiedliche Ursachen verbergen.
Der Pathomechanismus ist dabei meistens eine chronische, unterschwellige Entzündungsreaktion (silent inflammation), die einen ständigen Stress auf unser Zellsystem ausübt (oxidativer Stress). Dieser Teufelskreis aus Entzündung und oxidativen Stress kann durch chronische Infektionen, Unverträglichkeiten gegen Umweltstoffe oder Nahrungsmittelbestandteile, aber auch durch Schadstoffbelastung, Schimmelpilze, Zahntoxine, Stress und vieles mehr angeheizt werden.
Denken Sie, Ihre Erkrankung könnte durch Umwelteinflüsse verursacht sein?
Wussten Sie schon?
Früher war unser Körper den Einflüssen Nahrung, Erde, Wasser, Luft und Licht ausgesetzt. Wir lebten teils symbiotisch mit den uns umgebenen Mikroben. Der entscheidende Mechanismus zur Abwehr von Infektionen war und ist seit jeher die Entzündung, eine komplexe Immunregulation ausgelöst durch Zellmembranbestandteilen des Erregers.
Im Laufe der Zeit kamen immer mehr unphysiologische Noxen hinzu wie Gentechnik, Metalle, ionisierte Strahlung, elektromagnetische Felder, Partikel, Chemikalien.
Man schätzt, dass zurzeit über 7 Mio. chemische Verbindungen existieren und dass jedes Jahr mehr als 25.000 neue Stoffe dazukommen. Über 50.000 davon befinden sich im täglichen Gebrauch.
Die Anforderungen an unser Immun- und Hormonsystem nehmen drastisch zu.
Während sich die Umgebung rasant verändert, sind wir nahezu gleichgeblieben und wir können immer noch nur das nützen was wir haben:
Weil der Mensch ein Wunderwerk der Natur ist, verfügt er über geniale Systeme, um sich gegen Umwelteinflüsse zu behaupten. Das Immunsystem, die Entgiftungssysteme, das Nervensystem und die feine Abstimmung aller Systeme durch die hormonelle Regulation, Wir sagen auch Neuroendokrines Immunsystem = NEIS.
In der Regel können wir uns darauf verlassen, dass diese fein aufeinander abgestimmten Systeme anspringen und arbeiten, sobald Umwelteinflüsse auf den Körper einwirken.
In der heutigen Zeit sind wir allerdings permanent zunehmend mehr Einflüssen ausgesetzt. Unser NEIS ist ununterbrochen aktiv und gefordert. Unsere körpereigene Entgiftung läuft auf Hochtouren.
Auf die chronische Einwirkung von Noxen reagieren wir mit chronischer Entzündung, die sich – wenn sie sich über das lokale Geschehen hinaus entwickelt – zu einer chronischen Multisystemerkrankung entwickeln kann und zu einer Reihe unspezifischer Symptome führt.
Typisch für eine Multisystemerkrankung sind in unterschiedlicher Gewichtung Probleme wie Müdigkeit, Erschöpfung, erschwerte Erholung, geringe Stresstoleranz, Antriebsarmut, Lustlosigkeit, Niedergeschlagenheit, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Chemikaliensensitivität, Konzentrationsstörungen, Koordinationsstörungen. All diese Symptome sind manchmal nicht richtig greifbar, werden üblicherweise als „Befindlichkeitsstörungen“ bezeichnet und resultieren aus dem hohen Energieverbrauch durch ein permanent überlastetes Immunsystem.
Ständiger Energieverbrauch fordert vermehrt Nährstoffe wie Mineralien, Vitamine, Aminosäuren und Coenzyme ein. Diese bekommen wir aber aufgrund falscher Ernährung z.B. wegen unreif geernteter Pflanzen, nährstoffärmeren Böden oder aufgrund beeinträchtigter Magen- oder Darmresorption, nicht mehr in ausreichender Menge nachgeliefert. Das NEIS kann nicht mehr auf Hochtouren arbeiten. Das System kippt und wir werden krank.